BigBlueButton, Moodle & Computer-Algebra-Systeme – ist das alles Digitalisierung?

In welchem Zusammenhang stehen die derzeit im Fokus stehenden Video-Konferenzsysteme und Learning-Management-Systeme mit dem heutigen Digitalisierungsbegriff?

Ein Beitrag von Prof. Dr. Hans-Stefan Siller und Norbert Noster, Julius-Maximilians-Universität Würzburg


Spätestens mit den pandemiebedingten Schulschließungen wurde deutlich, welche Potentiale der Digitalisierung verpasst wurden und an welchen Stellen Nachholbedarf besteht. Die Namen diverser Konferenzsysteme wie BigBlueButton, Zoom oder Jitsi Meet sind neben den unterschiedlichsten Online-Plattformen, wie Moodle oder Ilias, seither in aller Munde, wenn es um Digitalisierung in der Schule geht.

Wirft man einen Blick auf die letzten Jahrzehnte der Diskussion um Digitalisierung im Mathematikunterricht, so stellt man schnell fest, dass es sich hier vor allen Dingen um den Einsatz von Funktionsplottern, dynamischer Geometriesoftware, Tabellenkalkulationen und Computer-Algebra-Systemen in Form von Taschenrechnern oder Computer-Programmen dreht. Dabei drängt sich die Frage auf, in welchem Zusammenhang diese tradierten digitalen Technologien mit dem heutigen Digitalisierungsbegriff stehen. 

Der Begriff der Digitalisierung selbst fasst viele Aspekte und im Wesentlichen alles, was in irgendeiner Form mit Computern zu tun hat. Je nach Perspektive können unterschiedliche Kategorisierungen vorgenommen werden.

So können digitale Technologien beispielsweise als mathematikspezifische Software kategorisiert werden. Programme dieses Typs eignen sich insbesondere zur Vermittlung mathematischer Fachinhalte (Computer-Algebra-Systeme, Tabellenkalkulationssoftware, Dynamische Geometriesoftware, VR/AR-Anwendungen, Apps etc.) und ist zum Teil auch insbesondere hierfür geschaffen worden.

Gleichzeitig gibt es aber auch fachunabhängige Software wie Learning-Management-Systeme (bspw. Moodle, Ilias) oder Fernkommunikationssysteme (bspw. Zoom, BigBlueButton), deren Einsatz abhängig vom jeweiligen Fachinhalt gedacht werden kann.



Fachunabhängige Software erfüllt hierbei eher eine Art strukturierende/ organisierende Funktion, in welche jeweils auf inhaltlicher Ebene Elemente mathematikspezifischer Software integriert werden kann. Während im regulären Präsenzunterricht die fachunabhängige Software bisher eine eher untergeordnete Rolle spielte, gewinnt diese im Fernunterricht zunehmend an Bedeutung. Nichtsdestotrotz, sollte auch im Fernunterricht, der uns vor neue Herausforderungen stellt, die inhaltliche Ebene und die darin gesammelte Expertise der letzten Jahrzehnte nicht vernachlässigt werden oder gar in Vergessenheit geraten.

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