h5p ist eine Open-Source-Software zum Erstellen von interaktiven Inhalten für das Web, die sich in etlichen Lernplattformen und Lernmanagementsystemen einbinden lässt. Diese Software bietet verschiedene interaktive Elemente, wie z. B. interaktive Videos, Lückentexte, Wortspeicher, Präsentationen, Quiz in verschiedenen Formaten, Text-Bild- und Bild-Bild-Zuordnungen u.v.m.

Eine Vorstellung von Manuel García Mateos, Gymnasium am Steinwald in Neuenkirchen
– MaLeNe-Koordinator Saarland –

Solche h5p-Aktivitäten können so angelegt werden, dass die Bewertung der Bearbeitungen in Abhängigkeit der korrekt gelösten Items möglich sind (falls bspw. nur 3 von 10 Fragen korrekt bearbeitet wurden, die Rückmeldung „Du musst das Kapitel dringend wiederholen“ ausgegeben wird). Diese Einstufungen lassen sich durch schriftliche Kommentare ergänzen. Auch ist es möglich die wiederholte Durchführung einer Übung oder Aufgabe nicht zuzulassen sowie Lösungen und Zusammenfassungen ein- und auszublenden. Eine Bewertung ist daher aus technischen Gesichtspunkten möglich.

Ob diese Bewertung zur Leistungsüberprüfung herangezogen werden kann, ist jedoch kritisch zu hinterfragen. Häufig wird angeführt, dass nicht gewährleistet werden kann, ob der Schüler bzw. die Schülerin die Aktivität alleine bzw. ohne Hilfsmittel bearbeitet hat. Dieses Argument kann gegen alle alternativen Formen der Leistungsüberprüfung angeführt werden. Demnach, dürften Schülerinnen und Schüler keine Portfolios, Referate, Präsentationen oder Projekte zuhause bzw. außerhalb des Unterrichts vorbereiten, welche dann als Leistung (in Form von Noten) bewertet werden.

Schwerwiegender ist wohl, dass die Lernenden in der Beantwortung der Aufgaben beschränkt sind, so können bspw. keine eigenständig formulierten Texte zur Bewertung abgeben werden. Die Rückmeldungen und die Bewertungsskalen, die bei den h5p-Aktivitäten erzeugt werden können, stellen in meinen Augen auch kein Feedback dar, da sie dem Lernenden keinerlei Informationen darüber mitteilen, wie der Lernprozess vorangetrieben werden kann. Sie geben lediglich eine Rückmeldung, hinsichtlich der Korrektheit der Aufgaben an. Ein Feedback muss aber mehr als eine Bewertung leisten. Daher sollten diese h5p-Aktivitäten nicht isoliert genutzt und betrachtet werden, sondern in einem größeren Kontext genutzt werden.

Beispiel einer h5p-Aktivität
(Hier können Sie das Anlegen eigener Aktivtäten ausprobieren.)

Für mich dienen die h5p-Aktivitäten dem Lernfortschritt und der Diagnose. Ich kann sehen, welche Aufgaben von den Schülerinnen und Schüler (nicht) bearbeitet werden und mit welchem Erfolg das einhergeht. Das erfordert aber insbesondere geeignete Fragestellung zum Verständnis und Verfahren des jeweiligen Themengebietes, um daraus Konsequenzen für die anschließenden Unterrichtsstunden ziehen zu können und darauf basierend meinen Schülerinnen und Schülern entsprechendes Feedback geben zu können.